Mykosen

Möglichkeiten der Diagnostik mit Nicht-Linearen Systemen

Die naturheilkundliche Betrachtung von Mykosen, insbesondere auf der Grundlage der Bakterien-Cyklogenie von Prof. Dr. Enderlein, ist seitens der Schulmedizin umstritten, greift sie doch gleich mehrerer ihrer Dogmen gleichzeitig an: das Dogma der Sterilität des Blutes und das Dogma des Monomorphismus (Cohn-Koch’sche Doktrin der Zuordnung eines Erregers zu einer spezifischen Krankheit anstelle eines Gestaltenwandels von apathogenen Kleinstformen zur so genannten Kulminante innerhalb eines Zyklus, etwa einer Pilzform, wie es der Pleomorphismus vertritt). Moderne energie- und informationsmedizinische Möglichkeiten der Diagnostik wie die der Nicht-Linearen Systemanalyse (NLS) bestärken nun eher die „kaltgestellte“ Denkweise des Pleomorphismus. (1, 2, 3)

Die herrschende schulmedizinische Lehrmeinung geht davon aus, dass z. B. Pilzinfektionen ausschließlich von außen über Sporen an den Organismus herangetragenen werden (airborn germs). Demgegenüber ist man innerhalb des Pleomorphismus der Auffassung, dass es auch parasitäre Erscheinungsformen gibt, die mit dem menschlichen Organismus seit Jahrmillionen in Symbiose leben und als apathogene Schmarotzer lebenswichtige Aufgaben in der Immunabwehr wahrnehmen – ein Umstand, der von namhaften Biologen mit Hilfe von gentechnischen Analysen inzwischen als gesichert gilt. (4)

Pilze finden im menschlichen (und tierischen) Organismus unter normalen Umständen optimale Lebensbedingungen. Viele obligate Pilze leben daher bei intakter Immunabwehr als systemnotwendige Parasiten in uneingeschränkter Symbiose in unserem Organismus. Solche auch Symbionten genannten Mikroorganismen unterstützen normalerweise die körpereigene Abwehr und sind deshalb keineswegs von Haus aus schädlich. Sobald jedoch äußere oder innere negative Umstände das Immunsystem schwächen oder sich das sie umgebende Milieu verschlechtert (Schwermetallbelastungen, Störungen des Säure-Basen-Haushalts, Sauerstoffmangel in den Geweben), können sich die Pilze gezielt und ungehemmt entwickeln. Eine solche Wuchsaktivität entsteht aber auch, wenn z. B. exogene Pilzsporen wie die des Aspergillus fumigatus eindringen und so einen regelrechten Territorialkrieg mit dem „heimischen“ Aspergillus niger entfachen. Die Pilzformen entwickeln sich dann von ihrer apathogenen Stufe aufwärts (Probaenogenie) über mehrere Entwicklungsstufen zu ihrer pathogenen Form. In dieser Phase produzieren solche, zu Pathosymbionten gewordenen Pilze eigene Schadstoffe. Diese können in Form von Endo oder Mykotoxinen, wie z. B. die Milchsäure des Mucor racemosus oder die Zitronensäure und enzymatische Kalziumaktivität des Aspergillus niger respektive Aflatoxine des Aspergillus flavus den Körper im Übermaß überfluten und von einfachen Befindlichkeitsstörungen bis zu schwersten chronischen Krankheiten führen.

Blut ohne Pilzbefall wird immer seltener.

Verschlackte, übersäuerte Menschen, Übergewichtige, Diabetiker, gestresste Großstadtbewohner oder Personen, die krankheits oder altersbedingt an Auszehrung leiden, haben in aller Regel eine erhöhte Pilzbelastung. Dass ein solcher Pilzbefall immer häufiger wird, liegt also an unserer schadstoffbelasteten Umwelt, einer falschen Ernährung und vielen anderen Faktoren unserer modernen Lebensweise. Und Pilze, die sich einmal im Organismus festgesetzt haben, sind nur sehr schwer zu beeinflussen. Sie müssen sowohl mit diätetischen und milieutherapeutischen Maßnahmen als auch mit einer entsprechenden Behandlung mit Hilfe isopathischer Präparate, die das krankhafte Pilzwachstum stoppen und eindämmen können, sowie mit einer gezielten Ausleitung der Pilztoxine angegangen werden.

Die Diagnostik von Mykosen oder von prämykotischen Systasen im Sinne von Pilzvorstufen im Organismus gestaltet sich insgesamt als äußerst schwierig.

Die Entnahme von Proben und die Aufzucht von Kulturen des Erregers sind langwierig und mühsam. Da das Ganze in aller Regel unter den Scheuklappen des Monomorphismus geschieht, ist mit aussagefähigen Ergebnissen im Sinne einer Regulationsmedizin kaum zu rechnen. Aber auch die Dunkelfeldmikroskopie, die sehr gute blutdiagnostische Ergebnisse in den Frühformen einer erhöhten Abwehrleistung und auch stärkere pathogene Entwicklungen aufzeigen kann, stößt beim Thema Mykosen an ihre Grenzen. Denn dort, wo die Dunkelfeldmikroskopie z. B. gegenüber dem Hellfeld durchaus Vorzüge aufweist (etwa der Sichtbarmachung von Kolloid und Diökotheciten oder Symplasten im Sinne Enderleins) hat auch sie bei der Diagnose von prämykotischen Systasen oder Mykosen ihre Schwächen. Unter prämykotischen Systasen versteht man u. a. mykoide Entwicklungsformen wie etwa die Bakterienphase des Aspergillus niger (Mycobacterium tuberculosis) oder des Mucor racemosus (Leptotrichia buccalis).

Abb. 1: Vereinfachte Parametrisierung von prämykotischen Systasen (links) und Aspergillus (rechts). (Bildnachweis: Labor mycohaem – Schweiz)

Der Schweizer Blutforscher Bruno Haefeli, der in den letzten Lebensjahren Enderleins noch mit diesem zusammengearbeitet hat, hat dies
früh erkannt und ist neue Wege gegangen. Er hat eine Erythrozytendiagnostik (ERY-Methode) und eine Pilz-Färbetechnologie für die Phasenkontrastmikroskopie entwickelt, die in einem Schweizer Labor weiterentwickelt wurde und die Pilzdiagnostik erheblich erleichtert. (5, 6) Mit Hilfe dieser weiterentwickelten Labordiagnostik kann eine gezielte Parametrisierung des Grades des Pilzbefalls im Blut aufgezeigt werden. Eine solche Parametrisierung bildet eine hervorragende bildgebende Grundlage, um den Patienten hinsichtlich der erforderlichen präventiven Therapie in die Compliance zu bringen.

Wie die nebenstehenden Abbildungen zeigen, ist es möglich, über die jeweiligen Pilzvorstufen oder prämykotischen Systasen als Marker hinaus den Pilztyp ebenso wie den Grad des Befalls zu differenzieren. Die Abbildungen 1 und 2 verdeutlichen diese Parametrisierung modellhaft und im Blut mittels einer färbediagnostischen Bestimmung der Mucorbelastung.

Diese blutdiagnostische Methode ist allerdings noch wenig bekannt und verbreitet. Lediglich wenige Speziallabors besitzen das entsprechende Know-how, obwohl Bruno Haefeli und Jost Dumrese ein umfangreiches Werk dazu veröffentlicht haben. (7)

Bei einer solchen Mykose-Diagnostik kann uns aber auch die informationsmedizinische Analyse mit Nicht-Linearen Systemen ausgezeichnete Dienste leisten. Die NLS-Diagnosemöglichkeit ist schnell, flexibel, organübergreifend und nicht invasiv, kann also eine labordiagnostische Untersuchung sehr gut ergänzen.

Ich selbst arbeite mit dem Oberon Nilas MV PathFinder. Im Gegensatz zum Vorgängermodell (Oberon Hunter) sind hier nicht nur die einzelnen Pilzformen als Schwingungsmuster eingespeist, sondern inzwischen auch die für eine differentialdiagnostische Betrachtung hilfreiche Erweiterung der Gruppenlisten, z. B. um „Isopathische Heilmittel“, um nur eine zu nennen. Mit ihrer Hilfe kann man einerseits indirekt auf prämykotische Systasen und Mykosen schließen, indem das vorgeschlagene isopathische Mittel
z. B. bei Mucoroder Aspergilleenbefall herangezogen wird. Und man kann andererseits das vorgeschlagene Mittel mit den gemessenen spektralen Ähnlichkeiten von Schwingungsmustern von Pilzen abgleichen sowie direkt im Sinne Enderleins eine Therapie ausarbeiten. Dazu sind jedoch zumindest basale Kenntnisse aus der Nomenklatur und den Therapieformen Enderleins erforderlich sowie natürlich eine gewisse Sicherheit in der Interpretation der Messergebnisse innerhalb Nicht-Linearer Systeme. Ich will im weiteren Vorgehen anhand einiger Beispiele näher auf diese Problematik und die Interpretation solcher Ergebnisse eingehen.

Vorab sind jedoch noch einige Erläuterungen zur Interpretation der Messergebnisse über die beiden Expertensysteme „Entropie“ und „Kurvenanalyse“ von NLS-Diagnosegeräten erforderlich. Die Entropie mit ihren Energiepunkten von 1-6 verweist auf den Unordnungsgrad des gemessenen biologischen Systems. Sie wird über das Energiebild dargestellt sowie über die Spektrumanalyse vertieft (siehe Abb. 3. linke Seite, die Spektrumanalyse ist hier nicht abgebildet). Die Kurvenanalyse dagegen vergleicht die gesunden Schwingungsmuster aus der Liste der Organopräparate mit den konkreten Messergebnissen des lebenden Systems, also des Patienten.

Der häufigste Fehler besteht nun in der Interpretation von aufgezeigten spektralen Ähnlichkeiten und der Konzentration auf die Ergebnisse mit hoher statistischer Signifikanz, da Therapeuten häufig unbewusst mit linearen Denkmustern an eine Nicht-Linearen Analyse herangehen. Je höher demnach die spektrale Ähnlichkeit der Messung zum Referenzgewebe (Etalon), desto höher die Wahrscheinlichkeit (≥ 68 % bzw. ≥ 95 %) der Diagnose. Damit glaubt man, über akut aufgezeigte Prozesse die „sicherste“ Lösung zu haben. Gerade hier aber beginnen die Schwierigkeiten ebenso wie die Chancen des Systems, auch verdeckte Prozesse zu finden.

Das von mir verwendete NLS-Gerät ist in der Lage, sowohl feinstoffliche, nicht manifeste pathomorphologische Prozesse auf Zellebene als auch grobstoffliche pathologische Prozesse auf Zellebene sowie natürlich grobstoffliche Prozesse auf der Ebene des Zellverbandes zu messen. Während die ersten beiden Messebenen beim Patienten meist symptomlos sind, zeigen sich letztere als organisch manifest und in aller Regel mit Symptomen. Aber – und das ist das eigentlich viel Wichtigere: Auch geringerwertige mathematische Wahrscheinlichkeiten, d. h. solche mit geringer spektraler Ähnlichkeit zum Referenz-Etalon (≤ 68 %), können als verdeckte Prozesse von großer Relevanz sein, vor allem, wenn es um die Parametrisierung unterschiedlicher Krankheitsgrade geht. Mit anderen Worten: Eine statistische Signifikanz mit einer spektralen Ähnlichkeit von 0,187 und p<0,05 (Wahrscheinlichkeit ≥ 95 %) springt zwar ins Auge, muss aber nicht als absoluter Indikator für eine reale Signifikanz gesehen werden. Wenn p>0,05 oder der spektrale Ähnlichkeitswert >0,750 sind, d. h. wenn gewisse Korrelationen eine geringe statistische Relevanz aufweisen (≤ 68 %), kann das trotzdem einen hohen Realbezug haben. Denn nicht jede rheumatoide Arthritis ist gleich ausgeprägt, nicht jeder Rheumatiker hat gerade einen akuten Schub, und nicht jede prämykotische Systase ist bereits dritten oder höheren Grades nahe an einer Mykose oder gar einer ausgeprägten Fungiämie.

Lassen Sie mich hierzu ein anschauliches Beispiel an einem Patienten mit einer qualitativen und quantitativen Azoospermie aufzeigen:

Die Erkrankung lag als klinischer Befund und in verschiedenen Kontrollspermiogrammen des behandelnden Urologen labordiagnostisch gesichert vor. Bei meiner NLS-Analyse und dem Messen der Ultrastruktur Etalon „Hoden“ und „Spermien“ ergab sich ein Referenzwert „Azoospermie“ beim gemessenen Etalon „Spermien“ von 4,205, d. h. die Erkrankung „Azoospermie“ wurde mit einer statistischen Signifikanz p>0,05 und damit einer mathematischen Wahrscheinlichkeit von ≤ 68 % angegeben. Betrachtet man nun die vorliegenden klinischen Befunde, dann stellt man fest, dass zwar die Fertilität massiv beeinträchtigt war (auch schon wegen der schlechten Qualität, sprich: Beweglichkeit der Spermien), aber eben immer noch eine Spermienmenge von ca. 4,7 Millionen vorlag (gegenüber 20 Millionen bei normaler Produktion, die selbst noch nichts über die Qualität, d. h. Mortalität und Beweglichkeit aussagt). Man kann daher im vorliegenden Fall auch von einer Azoospermie zweiten Grades sprechen. Das ist für Mediziner klinischer Alltag, muss aber in NLS-Analysen erst erfahrungsheilkundlich entdeckt und interpretiert werden.

Hier sind alle Kollegen/innen, die mit NLS-Systemen arbeiten, zur Zusammenarbeit und Diskussion gefordert, denn dieser Bereich bietet ungeheure Möglichkeiten für die Prävention in der Regulationsmedizin.

Für unsere Mykosen-Diagnostik stellen sich damit verschiedene Interpretationsstufen ein:

  1. akute Prozesse mit deutlicher statistischer Signifikanz, d. h. p<0,05 und spektraler Ähnlichkeit zwischen 0,001 und 0,750, die wir mit einer Belastung dritten Grades und höher angeben können. Ich darf hier noch an die Differenzierung feinstofflich / grobstofflich, Zelle / Zellverband erinnern.
  2. subakute, latente Prozesse mit einer geringen statistischen Signifikanz von p>0,05 und einer mathematischen Wahrscheinlichkeit von >0,750 bis <∞, was einer Belastung zweiten bis ersten Grades bis hin zu keiner Belastung entspräche.

Das unten abgebildete einfache Beispiel wurde ebenfalls noch mit dem Vorgängermodell Oberon Hunter gemessen: Das System analysierte selbständig vom Auge ausgehend über die Ultrastrukturanalyse ins Bindehautgewebe und die Zellmembran und zeigte pathomorphologisch eine dominanten Allergie mit Spektralwert 0,193 sowie im Bereich Mikroorganismen eine Candidabelastung mit einer spektralen Ähnlichkeit von 0,683. Die statistische Signifikanz lag in diesem Fall sehr hoch bei p<0,05, d. h. ≥ 95 % mathematischer Wahrscheinlichkeit bei der Allergie und ≥ 68 % Wahrscheinlichkeit im Fall des Candida. Die Signifikanz des Candida-Befundes stieg mit Vertiefung in die Ultrastruktur des Gewebes. Die Parameter in der „Biochemischen Homöostase“ bekräftigen den Befund durch stark erhöhte eosinophile Leukozyten, hier ebenfalls ≥ 95 %.Im Bereich „Allergene“ ergaben sich erhöhte Belastungen mit Histamin und Ethylenglykol (≥ 95 %). Auf Nachfrage bei der 39-jährigen Patientin wurde ein häufiges Jucken im betroffenen Auge bestätigt.

Im nächsten Teil meines Aufsatzes möchte ich anhand eines Vater-Sohn-Vergleichs die Möglichkeiten einer Mykosen-Diagnostik mit Hilfe der NLS-Analyse vertiefen.